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Der Reiseblog...

Neuseeland Norden

HALBZEIT – NEUSEELAND PART I

Seit gestern haben wir die Hälfte unserer Reise hinter uns und befinden uns mittlerweile seit fast 10 Tagen in Neuseeland.

  
Das Land der Kiwis teilt sich in die Nord- und die Südinsel. Wir haben unsere Reise in Auckland auf der Nordinsel, der größten Stadt Neuseelands (aber nicht die Hauptstadt) begonnen. Von dort aus ging es direkt weiter entlang der Westküste in Richtung Norden, in den Waitoua Kauri Forest. Dort befinden sich die bekanntesten Exemplare der Kauri-Bäume, der größte ist knapp 51m hoch, der dickste hat einen Durchmesser von fast 17(!) Metern.

  
Bei einer kurzen Raucherpause mitten im Nirgendwo, habe ich mich so dermaßen erschrocken, dass der Hund, der auf einmal aus dem Nichts hinter Thomas auftauchte ebenfalls völlig verschreckt zur Seite sprang. Nachdem wir uns alle wieder beruhigt hatten, bekam der völlig durchnässte Streuner noch unser restliches Sandwich.

Nach einer Übernachtung in Kaitaia ging es weiter gen Norden, ans Cape Reinga. Auf dem Weg dahin fährt man an etlichen Weiden vorbei, die zu meiner Überraschung, voller Kühe waren. Es heißt ja immer, es gibt mehr Schafe (7 mal so viele) wie Einwohner, ich habe das Gefühl, Kühe gibt es ebenfalls genug, wenn nicht mehr. Der 90 Miles Beach (eigentlich 90 km Beach), die Sanddünen, an denen man Sandboard fahren kann, das Gumdiggerfeld und ein herrlich weißer Sandstrand liegen außerdem auf dem Weg zum Cape Reinga. Der vermeintlich nördlichste Punkt (ist er aber nicht) wird von einem Leuchtturm bewacht und man kann sehen, wie die Abel Tasman See auf den Südpazifik trifft. Die Maori glauben daran, dass die Seelen der Verstorbenen hier ihren Weg in die spirituelle Heimat antreten.

  
   
 
  

  
  
Unser Roadtrip auf der linken Spur verlief entlang der Ostküste der Nordinsel nach Paihia, Ausgangspunkt für die Bay of Islands, zu der fast 150 Inseln im Südpazifik gehören. Außerdem ist die Bay of Islands die Wiege der Nation, denn in Waitangi unterzeichneten am 06.02.1840 die wichtigsten 43 Maori-Häuptlinge den Vertrag von Waitangi mit der britischen Krone. Seitdem wird jährlich am 06. Februar der Waitangi Day gefeiert.

In der Nähe von Paihia haben wir uns noch einen Wasserfall angeschaut, der allerdings im Vergleich zu den Iguazu Wasserfällen, die wir letztes Jahr gesehen haben, ganz schön abstinkt. Außerdem hat Friedensreich Hundertwasser seine letzten Lebensjahre in Kawakawa verbracht und dort eine öffentliche Toilette als letztes Werk geschaffen.

  
Nun stand unsere längste Autofahrt bevor, es ging zur Coromandel Peninsula. Die malerische Strecke entlang der Küste  führte uns nach Whitianga. In Neuseeland ist ganz oft der Weg das Ziel, denn die Landschaft erinnert zwar oft an die fränkische Schweiz, Allgäu, Ostsee, Irland, Gardasee, hat aber doch ihren ganz eigenen Charme, der sie doch einzigartig erscheinen lässt. Einen kurzen Stop legten wir noch am Hot Water Beach ein, da kann man sich 2 Stunden vor und nach der Ebbe einen Spaten ausleihen und am Strand ein Loch buddeln, bis warmes Wasser sprudelt. Am besten buddelt man in Meernähe, dann kann die Strömung kaltes Meerwasser ins ausgebuddelte Becken spülen, so vermischt sich kaltes und heißes Wasser und man kann gechillt in seiner selbstgebuddelten Beachbadewanne liegen. Ok, man muss das Ganze vielleicht mit 100 anderen Menschen teilen, aber hier werden Erwachsene wieder zu kleinen Kindern im Sandkasten.

  
  
Als eingefleischte Herr der Ringe und Hobbit Verweigerin, kam ich doch nicht umhin, mir Thomas zu Liebe, den Ort anzuschauen, an dem beiden Trilogien spielten. So kam es also, dass wir nach Matamata fuhren und eine Tour nach Hobbiton buchten. Das Filmset befindet sich auf einer riesigen privaten Farm, die man nur mit einem der unzähligen Hobbiton Busse erreicht und passieren darf. In Hobbiton angekommen, erhält man eine kleine Führung. Nachdem die Dreharbeiten zu Herr der Ringe abgeschlossen waren und bevor die Hobbit-Trilogie begann, nahm die Familie Alexander, der die Farm gehört, mit in den Vertrag auf, dass das Set anschließend nicht wie bei Herr der Ringe aus recyclebaren Materialien bestand und nicht abgebaut wird,  so dass sie das Set als Touristen Hot Spot betreiben können (und sich dabei wahrscheinlich ein goldenes Näschen verdienen). Unser Guide Haana erzählte uns einige Insiderinfos, denn so ziemlich jeder, der in Matamata wohnt, hat entweder selbst mitgespielt oder kennt jemanden, der mitgespielt hat. Die 39 Hobbahos sind mit viel Liebe zum Detail aufgebaut, Peter Jackson hat seinen Perfektionismus so richtig ausleben können. Am Ende der Tour gabs noch ein Bier im Green Dragon Pub. Hobbiton war wirklich sehenswert und total schön angelegt, Thomas war endlich im Auenland und ich werde mir die Filme trotzdem nicht ansehen 

  
   
 

Die Welt von Tolkien liegt hinter uns, vor uns die geothermalen Vulkanfelder von Rotorua. Aufgrund der vielen geothermalen Aktivitäten, riecht es hier überall ein wenig nach faulen Eiern, es liegt viel Schwefel in der Luft. Der bekannteste Geysir ist der Pohut Geysir. Den haben wir uns aus dem Whakarewarewa Maori Village angeschaut. In diesem Dorf leben mehrere Maori Familien, die u.a. auch kulturelle Veranstaltungen darbieten. Wir haben verschiedene Tänze gesehen und natürlich den wichtigsten Tanz, den Haka, den auch die All Blacks, die neuseeländische Rugby-Nationalmannschaft vor den Spielen tanzen.

  
  
  
Überall in dem Dorf finden sich heiße Quellen, die von den Bewohnern auch zum Waschen, Baden und Kochen verwendet werden.

Bei einem Spaziergang erkundeten wir außerdem die Government Gardens, das Museum, den Lake Rotorua und den Kuirau Park, in dem man kostenlos einige geothermale Felder besichtigen kann. Am Abend haben wir uns dann in Richtung Rainbow Spings aufgemacht. In diesem Wildtierreservat kann man die unterschiedlichsten Tiere beobachten, u.a. das Nationaltier Neuseelands, den Kiwi. Da der Kiwi nur nachts aktiv ist, trafen wir dort erst um 21:30 Uhr ein, denn ab da legen die relativ großen Vögel erst so richtig los. 3 Kiwis gibt es zu bestaunen bzw. muss man sie erst mal in ihren Gehegen finden, denn es ist fast stockdunkel und man muss absolut leise sein, die Kiwis sind empfindlich. Nach und nach haben sie sich dann aber alle gezeigt und wir haben Kiwis gesehen! 

Ein weiteres Geothermalfeld haben wir in Wai-O-Tapu besichtigt, dort kann man um 10:15 Uhr den Lady Knox Geysir beim Ausbruch beobachten. Dafür wird mit einer organischem Seife nachgeholfen.

  
  
Das zweite Highlight dieses Parks ist der Champagne Pool, aus dem es nur so blubbert und sprudelt, immerhin herrschen dort min. 100 Grad.

  
Rotorua war sehr interessant, leider muss man für fast alle Sehenswürdigkeiten rund um die geothermalen Anlagen viel Geld bezahlen, deswegen haben wir manches ausgelassen. Der nächste finanzielle Schock erfolgte dann an der Tankstelle. Ich brauchte Zigaretten und die Schachtel hat unfassbare 15 € !!! gekostet. Nun bereue ich ein bisschen, meine E-Zigarette zuhause gelassen zu haben!

Mittlerweile sind wir in Taupo angekommen. Die Stadt befindet sich am Lake Taupo, der größte See Neuseelands. Weitere Infos dazu folgen im nächsten Blogeintrag, wir gehen nun erstmal zum Jetboot fahren.

 

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